1. Der Teich
Er wurde angelegt, um Wasser für den Fall eines Brandes Wasser zur Verfügung zu haben. Heute wird der Teich als Pachtgewässer von Anglern genutzt. Früher wurde der Teich je nach Jahreszeit auch gerne zum Baden oder Schlittschuhlaufen genutzt.
2. Die Feuerwehr
Die Organisation des abwehrenden Brandschutzes und die allgemeine Hilfe in Form der Freiwillien Feuerwehr wurde in Gatterstädt 1934 gegründet. Das alte Feuerwehrgerätehaus, auch als Spritzenhaus bekannt, existiert nicht mehr.
Das neue Gebäude wurde durch die Kammeraden selbst errichtet und 1969 eingeweiht. Der Wehrleiter war während der Bauphase auch noch Bauleiter. Im gleichen Jahr wurde die Frauenlöschgruppe der FFW gegründet. Zur Jahrtausendwende sollte der Sanitärbereich modernisiert werden. Zwei Jahre späten war das ganze Depot modernisiert und bietet jetzt beste Voraussetzungen für die Arbeit der Kameraden. Seit 2006 gibt es die „Bambinis“ als Kindergruppe der Feuerwehr Gatterstädt.
3. Die Domäne
Zur Zeit der Rittergüter derer Oberhof und im 16. Jahrhundert Sitz derer von Liebenroth. Diese stifteten die Altartafel für die Kirche St. Petri. Die Besitzer wechselten, bis zuletzt die Oberweges das Gut nicht mehr halten konnten und es dem Fürsten von Schwarzenburg-Sondershausen übereignet wurde.
Danach war sie bis 1945 Staatsdomäne und wurde in den ersten fünf Jahren nach dem letzten großen Krieg Anlaufstation und Heimat vieler Umsiedler. Ab 1950 erfolgte der schrittweise Ausbau zur letzten Schule des Ortes. Alle Gatterstädter zwischen 30 und 70 Jahren kennen sie noch von innen. Aktuell sucht das Gebäude wieder eine zeitgemäße Nutzung.
4. Die Kirche St. Georgi
Bischof Rudolph der II. erklärte im 15. Jahrhundert St. Georgi zur Mutterkirche von Gatterstädt. Das Kirchengebäude ist jedoch für Kirchliche Verhältnisse „jung“. Es wurde 1854 bis 1858 an Stelle des vorhandenen errichtet. Die Altvorderen sagten das Abgerissene soll ausgesehen haben wie die heutige Kirche in Winkel.
König Friedrich Wilhelm der IV. schenkte der Kirche das Kruzifix, vier Altarleuchter, sowie die Altarbibel mit Eintrag der Königin. In den beiden Weltkriegen wurde je eine Glocke eingeschmolzen, die mit viel Engagement des Pfarrers und der Bevölkerung 1965 ersetzt werden konnten. Auch mit viel Engagement wurde in den Jahren nach der Wende an der Sanierung/Renovierung gearbeitet. Die Kirche ist wie die meisten evangelischen Kirchen im Mitteldeutschen Raum innen schlicht gestaltet.
5. Der Park
Angelegt durch Hermann Ruhmer Ende des 19. Jahrhunderts. Er machte seinen Wunsch möglich durch geschickten Kauf und Tausch von Land. Immerhin nicht ganz einfach, da das dem Ort am nächsten gelegene Land das begehrteste war.
Sehenswert sind heute die alten Bäume und die gepflegte Anlage. Seit 1968 ist der Kindergarten ein Teil des schönen Geländes.
Einige Generationen unserer Einwohner haben dort schon ihre Sommerfeste gefeiert. Die Bühne im hinteren Teil des Parks wurde, Dank des Heimatvereins, der Sponsoren, der Stadt Querfurt und der Mithilfe vieler Bürger 2015 erneuert und erstrahlt wieder im neuen Glanz, so das auch in Zukunft viele Feste hier gefeiert werden können.
6. Das ehemalige Rittergut Ruhmer
Eins von fünf ehemaligen Rittergütern in Gatterstädt. Im Zuge der preußischen Reformen im 19. Jahrhundert durften auch Nichtadelige Besitzer eines Rittergutes werden. Der erste Nichtadelige war ein Herr Bachmann, der es aber nicht lange besaß. Rund hundert Jahre bis 1945, war es im Besitz der Familie Ruhmer.
Das repräsentative quer zur Großen Straße stehende Herrenhaus wurde von 1854 bis 1858 erbaut und in den letzten Jahren liebevoll saniert. Der Stammsitz der Ritter war aber das rechts stehende Gebäude. Links eine Brennerei, die nie in Betrieb ging.
7. Sportplatz und Kegelbahn
8. Friedhof und Friedhofskirche St. Petri
Die Familiengruft des Friedhofs wurde in 18. Jahrhundert erbaut und wurde in den letzten Jahren in Teilen erneuert.
Ebenfalls auf dem Friedhof findet sich die zweite Kirche des Ortes. Die Kirche St. Petri wurde im Jahre 1054 errichtet und 25 Jahre später um den nach Westen stehenden Turm erweitert.
Damit ist sie eines der ältesten Sakralbauwerke der Region. Die heilige Paulina (Gründerin des Klosters Paulinzella) hielt darin Andacht, wenn sie Ihren Sohn Werner in Gatterstädt besuchte.
Interessant ist der geschlossene alte Eingang an der Südseite. Die dort zu sehende segnende Hand kommt zwar mehrfach im sächsisch-thüringischen Raum vor, aber nirgends in Verbindung mit einem Kelch. In der linken oberen Ecke kann man Reste einer Sonnenuhr erkennen, wahrscheinlich die erste Uhr in Gatterstädt.
9. Mühle
1742 als Bockwindmühle errichtet. 1925 zur Paltrockwindmühle umgebaut.
Die letzten aktiven Müller waren die Herren Rost und Richter. Seit den 1990er Jahren wurde nur noch sporadisch gearbeitet, und der Betrieb langsam eingestellt. Heute steht die Mühle ohne Nutzung da. Die Innenausstattung ist komplett erhalten und zum „Tag der Mühle“ am Pfingstmontag kann dies besichtigt werden.
Aktuell gründet sich ein Verein, mit dem Ziel die Mühle zu erhalten und wieder betriebsfähig zu machen.
Autor: Torsten Fischer
Karte: Nadine Stäuble
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